Lösungsansätze im APRODI-Projekt

In APRODI wurden verschiedene betriebliche Digitalisierungsprojekte begleitet. Die Projekte folgen der dargestellten Vorgehensweise mit den Phasen Orientierung, Fokussierung, Realisierung und Stabilisierung.

Den Schwerpunkt des Projektes bildeten die Phasen Orientierung und Fokussierung sowie Methoden, die darin zum Einsatz kommen können. Diese Phasen finden – nicht nur in Digitalisierungsprojekten – häufig zu wenig Beachtung. Der für sie erforderliche Zeitaufwand kann gefühlt sehr hoch sein und die Geduld mancher Beteiligter überfordern. Aus ihrer Sicht verzögert sich dadurch unnötig die Umsetzung von Digitalisierungslösungen, die bereits klar definiert zu sein scheinen.

Generelle Phasen des Ablaufs in den betrieblichen Teilprojekten (in Anlehnung an Lange & Longmuß 2015)
Generelle Phasen des Ablaufs in den betrieblichen Teilprojekten (in Anlehnung an Lange & Longmuß 2015)

In der Orientierungs- und Fokussierungsphase stellt sich jedoch oft heraus, dass bekannte Probleme, die Auslöser und erste Planungsbasis für den Digitalisierungsprozess waren,

  • vielfältiger und umfangreicher sind als bislang bekannt,
  • gar nicht die wirklich relevanten Probleme darstellen oder
  • ganz andere Ursachen haben als vermutet.

Ebenso kann sich herausstellen, dass erste Lösungsideen die tatsächlichen Probleme gar nicht beseitigen oder in der Umsetzung mehr Aufwand erfordern als geplant, beispielsweise, weil vor- und nachgelagerte Bereiche zunächst unberücksichtigt blieben oder die Anforderungen erst im Laufe der Planung in vollem Umfang erkennbar wurden.

Wenn solche Fehleinschätzungen nicht rechtzeitig erkannt und berücksichtigt werden, sind nachträgliche „Reparaturen” mit teilweise erheblichem Aufwand erforderlich, oder es entstehen „Investitionsruinen”, welche die Bedarfe nicht erfüllen und letztlich keine Akzeptanz bei den Beschäftigten finden.